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Eine Interpretation mit den Mitteln zeitgenössischer Architektur
Eigentlich sind das Direktorenhaus und das Haus Moholy-Nagy nur noch durch historische Dokumente bekannt: Zeichnungen, Pläne, Modelle und Fotos. Das Berliner Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez überzeugte im Frühjahr 2010 mit einem Konzept, das sich mit dem Erinnern auseinandersetzt. Sie gaben nicht der Rekonstruktion der Bauhaus-Ikonen den Vorrang, sondern einer Interpretation mit den Mitteln zeitgenössischer Architektur.
Das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez baute die neuen Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy in Dessau.
Rekonstruktion war für die aus Italien und Argentinien stammenden Architekten auch deshalb keine Alternative, da sie nicht nur die Unterschiede der architektonischen Ursprünge verwischt hätte, sondern auch, wie jede Kopie, die Legitimität des Originals infrage stellen würde. Das Prinzip der Unschärfe als unausweichliche Komponente des Erinnerns wurde zum architektonischen Prinzip erhoben. Ihr Entwurf will die Aufgabe einer Reparatur durch die Wiedergabe der Hülle der Vorgängerbauten erfüllen. Der Besucher wird durch die Wahl des Materials und drastische Reduktion von Details als solche erkennen.
Eine Hülle aus gegossenem Beton, mit eingelassenen Senkgläsern umgibt ein plastisches „Artefakt“, das die ursprüngliche innere Gliederung der Häuser fragmentarisch aufzeichnet. Diese Reduzierung des Hauses in zwei Elemente erlaubt mehrschichtige Lesungen. Es ist als Anregung zu verstehen, das Bild des Hauses in Gedanken selbst zu ergänzen und entwickelt gleichzeitig eine selbständige Komposition, eine Spannung zwischen massiver Hülle und leichtem Einbau.